gesunde ernährung

Berufsverband Hauswirtschaft

Ich bin Mitglied im Berufsverband – warum? Ich halte gesellschaftliches Engagement auch in diesen Zeiten für wichtig. Die Rahmenbedingungen für die Arbeit im „Care-Bereich“ ( damit sind alle Berufe gemeint, die Menschen über die eigentlichePflege hinaus versorgen) sind oft noch nicht zufriedenstellend. Auf meinen Beruf und mein Tätigkeitsfeld bezogen bedeutet das, dass die Rahmenbedingungen (Personal, Ausstattung und Finanzierung) in KITA und OGS weiterentwickelt werden müssen. Das beschreibt auch im Wesentlichen die Aufgaben, die ich  im Berufsverband verfolge.

Der Berufsverband Hauswirtschaft ist der mitgliederstärkste von mehreren Berufsverbänden der Hauswirtschaft. Alle Verbände sind Mitglied im Deutschen Hauswirtschaftsrat (DHwR). Der Deutsche Hauswirtschaftsrat ist unter anderem für die politische Vertretung der Hauswirtschaftsverbände zuständig und mit Ministerien, Verbänden und  der Wissenschaft im Austausch.

Als Delegierte des Berufsverbandes Hauswirtschaft arbeite ich in der Sektion „KITA und OGS“ mit. In dieser Sektion treffen wir uns verbandsübergreifend alle 2-3 Monate und erarbeiten Standards für eine professionlle Hauswirtschaft in der Kindertagesbetreuung.

In Gesprächen mit der Trägern bzw. Politikern ist mir  aufgefallen, dass Entscheidern oft notwendige Entscheidungshilfen für eine angemessene Finanzierung fehlen. Ein Ziel meiner Sektion ist es daher, auskömmlichere Finanzierungen für den Bereich Hauswirtschaft aufgrund von sachgemäßen Vorgaben zu erwirken. Ein anderes Ziel ist die Entwicklung von Ausbildungsinhalten, die die Duale Ausbildung im Bereich KITA betreffen. Auch ein Qualifizierungsprogramm für bereits in der Hauswirtschaft tätige Mitarbeiterinnen in Kitas wird von uns initiiert.

Ideen und Wünsche, um die Hauswirtschaft in Einrichtungen zu verbessern, gibt es viele. Und wie immer sind die Unterschiede von Bundesland zu Bundesland deutlich. Deshalb versuchen wir mit unserer Arbeit, vergleichbare Lebens- und Bildungsstandards für alle Bundesländer zu erarbeiten. Kinder verbringen heute den größten Teil ihres Tages in der KITA – somit ist sie inzwischen auch ein Bildungsort für Ernährung und Alltagskompetenzen.

Seit 12 Jahren schule ich Mitarbeiterinnen aus entsprechenden Einrichtungen und konnte den radikalen „Praxisumbau“ im Alltag von Erzieherinnen und Leitungen beobachten. Durch die Aufnahme von U3-Kindern (und zusätzlich auch U 1) sowie  den verlängerten Öffnungszeiten haben die Mitarbeitenden immer mehr pädagogikfremde Aufgaben übernommen, ohne dafür jemals im Rahmen ihrer Ausbildung/Studium dafür qualifziert worden zu sein. Ich halte dies für einen weiteren Grund für den Personalnotstand in dieser Branche.

Auch wenn man das oft  nicht sieht: Ministerien, Träger, Kommunen haben schon ein Bewusstsein für die schwierige (Personal-)Lage vor Ort und die damit verbundenen Folgen. Vor diesem Hintergrund gibt es nun auch – unterschiedlich in der Intensität – die Bereitschaft, im Bereich KITA und Hauswirtschaft andere Wege zu gehen. Politiker versprechen sich davon zunächst einmal auch eine Entlastung des pädagogischen Personals.

Ich bin nach wie vor ein Fan von KITAs und der Arbeit, die sie leisten. Es mir ein Anliegen, die Rahmenbedingungen durch dieses Ehrenamt zu verbessern und durch meine Schulungen und Seminare den Alltag für alle in KITA und OGS gesundheitsfördernder zu gestalten.

 

Im Berufsverband Hauswirtschaft veröffentliche ich regelmäßig Beiträge zu Themen aus meinem Fachbereich oder von besonderem Interesse und erarbeite Informations-Sequenzen für unseren Newsletter. Außerdem nehme ich an Netzwerktreffen sowie Jahrestagungen teil.